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Dienstag, 5. März 2013

freundin

nach so langer zeit schaust du wiedermal bei mir vorbei. ich bin leicht nervös, da wir uns doch so lange nicht gesehen haben. ich öffne die tür und wir umarmen uns und ich merke, wie sehr ich dich doch vermisst habe. hübsch siehst du aus. du hängst deinen mantel an die garderobe und ziehst deine schuhe aus. jetzt nur noch rauf ins zimmer und an den tisch setzen. was magst du trinken? tee. tee ist gut. etwas unbeholfen sag ich dir, du sollst inzwischen auf dem sofa platznehmen. ich gehe schnell hinunter und bereite den tee vor. irgendwie bin ich total aufgeregt. irgendwie fühlt es sich so komisch an... ich komme hinauf und setz mich zu dir und stelle deinen früchtetee und meinen kräutertee auf dem tisch ab. und da ist sie schon. die stille. keiner weiß, was er sagen soll. dann fragst du, was sich so tut. ich sage "nicht viel, und bei dir" und du sagst das gleiche. hm. es fühlt sich alles so merkwürdig an. wir sind doch so gute freunde. oder waren wir es mal? zu lange haben wir uns nicht gesehen... wir hatten mal so viel spaß. wir haben uns die nächte um die ohren geschlagen oder wir haben einfach nur rumgesessen und geplaudert. ich habe dich angerufen, wenn mir zum heulen war. und du warst für mich da. du hast mich angerufen, wenn du wiedermal abstand von allem brauchtest. und jetzt? hat dieses bisschen tote zeit das alles kaputt gemacht? ich sehe dich an und niemand sagt etwas und ich merke, wie dir auch schon unwohl wird und du nach worten suchst. ich spüre, wie mir beinahe die tränen kommen, reiße mich aber noch schnell zusammen. ob dir das auch so weh tut?
irgendwie bringen wir dann die 2 stunden zu ende. reden ein bisschen über oberflächliche dinge, sagen, dass es schön war, uns wieder zu sehen. doch niemand sagt "bis bald". du ziehst wieder deinen mantel und deine schuhe an, wir umarmen uns kurz und ich lasse dich bei dir tür hinaus. ich schließe die tür, lehn mich dagegen und hör dich die autotür schließen und wegfahren. ich blicke auf den leeren garderobenhaken und kann die tränen nicht mehr unterdrücken. wie schade, dich verloren zu haben.....