Follower

Dienstag, 23. Oktober 2012

allein

guten mutes läufst du aus der arbeit zu deinem auto. endlich feierabend. es ist bereits dunkel, doch deine laune kümmert das nicht. rein ins kalte auto, musik voll aufdrehen. das wohl schönste gefühl des tages. freiheit. zu hause angekommen ist wieder alles anders. zurück auf dem boden der tatsachen. niemand da. allein. du gehts zum kühlschrank. dein lieblingskäse wartet auf dich, doch allein schmeckt er nicht. du gehst hinaus in die kälte. der briefkasten könnte etwas neues bringen. nachrichten von jemandem. für dich. extra für dich. nur für dich. du öffnest den briefkasten und dir fallen die prospekte entgegen. überall sale, aktion, rabatt. doch nirgends kann man zweisamkeit kaufen. kein "guter freund - nur diesen samstag zum halben preis". nein. den kann man nicht kaufen. du lässt die prospekte am boden liegen. es wird sich niemand daran stören. es ist ja niemand da. der kalte wind bläst dir ins gesicht. wie so oft schreist du laut IST DA JEMAND??? doch niemand antwortet. allein. immer. so unglaublich allein.

Sonntag, 21. Oktober 2012

begegnung

eine stunde zu früh bist du dort. die vorfreude auf dem höhepunkt. du siehst dich um, die eintrittskarte in deiner hand schon schweißnass. deine jacke gibst du an der garderobe ab, wo sich zwei junge mädls über dein trinkgeld freuen. du bestellst dir ein bier, um ein bisschen runterzukommen. wie gut wäre jetzt eine zigarette.... in deinem kurzen tshirt gehst du hinaus ins freie, um eine zu rauchen. du schließt die augen und genießt den ersten zug, der dir hoffentlich die gewünschte entspannung bringt. du beobachtest die leute rund um dich herum, alles eigene persönlichkeiten, die dies mit ihrem äußeren der ganzen welt zeigen. du fragst dich, ob du in deiner einfachheit hier wohl fehl am platz bist. an dir ist gar nichts so aussergwöhnlich oder besonders... du hättest doch wenigstens einen schicken hut aufsetzen können. du dämpfst deine zigarette aus und gehst wieder hinein. noch immer über eine halbe stunde zeit. du trinkst gemütlich dein bier und entdeckst einen jungen mann, der wohl in deinem alter sein könnte. schwarze zerissene hose, schwarzes tshirt einer band, die du nicht kennst, überall nieten, die haare zu einem iro geschnitten. seine ganze erscheinung wild, demonstrativ, punk, und doch so ein schönes gesicht, so sanfte augen. während er mit seinem gegenüber spricht bemerkt er deine blicke und sieht dich kurz an. du merkst, dass du ihn schon viel zu lange anstarrst und schaust schnell weg. warum schaffst du es nicht, ihn anzusprechen? es gelingt dir nicht, über deinen schatten zu springen, du beobachtest lieber, seine gestik, seine mimik, die art und weise, wie er die linke hand in seine linke hosentasche steckt. während du damit beschäftigt bist, diesen unbekannten jemand möglichst unauffällig zu beobachten, möglichst viel über ihn herauszufinden, scheint die zeit plötzlich wie im flug zu vergehen. die ganzen aussergewöhnlichen leute verschwinden nach und nach richtung saaleingang, und auf einmal ist die aufregung wieder voll da. du lässt dich von dem weg der menschen treiben, deine blicke suchen in der nahen ferne die bühne, eine mitarbeiterin nimmt dir deine schweißnasse eintrittskarte ab. du gehst hinein in den dunklen saal, ein saal gefüllt von lautem stimmengewirr. die nächsten 5 minuten scheinen sich wie stunden zu ziehen, doch dann geht es los, die ersten takte der musik ertönen, sofort weißt du, welches lied jetzt kommt. die beiden besonderheiten, auf die alle warten, betreten endlich die bühne. der bass dröhnt, der boden vibriert, du reißt die arme nach oben, schließt die augen, und während du mitsingst, kannst du ein lächeln kaum unterdrücken.
erst nach einer stunde musikrausch und einer weiteren zigarette kommt dir der punk wieder in den sinn....

Mittwoch, 17. Oktober 2012

menschen

es ist samstag, früher nachmittag. zögerlich gehst du rein in den laden. alles voll mit menschen. für dich ist es eine große halle, ohne die möglichkeit, sich irgendwo zu verstecken. schon beim reingehen hast du das gefühl, dass dich jeder anstarrt. du fragst dich, ob deine haare abstehen, ob du was im gesicht hast, ob dein tshirt schlampig in deiner hose steckt. obwohl du vorher extra auf der toilette warst, nur um zu kontrollieren, ob du nicht der norm abweichst, fühlst du dich, als wäre etwas falsch an dir, und streifst nochmal unsicher über deine haare. schon weißt du nicht mehr, warum du eigentlich hier bist. was wolltest du eigentlich besorgen? automatisiert gehst du in die ecke, in der am wenigsten menschen stehen. du merkst, dass du bei der herrenmode gelandet bist und hast das gefühl, von allen angestarrt zu werden. am liebsten würdest du sofort wieder umdrehen und nie wieder einen ort wie diesen betreten. du fragst dich, warum du nicht eine freundin mitgenommen hast, dann wäre alles leichter gewesen. doch wie viele freunde hast du schon, die du samstag nachmittag spontan anrufen kannst, um dich in einen laden einer großen modekette zu begleiten, nur um schnell ein tshirt zu kaufen? nur schnell ein tshirt, 15 min, nur schnell hinter sich bringen, und danach gleich nach hause und nicht noch stundenlang rumschlendnern zwischen all den gesichtern. wie viele solche freunde hast du, die das alles verstehen würden? vielleicht keinen? du stehst noch immer in der herrenabteilung und würdest am liebsten weglaufen, so schnell es geht ins auto, da fühlst du dich sicher. nein, das machst du nicht, du wirst jetzt dieses eine schwarze tshirt kaufen, welches du haben wolltest. du steuerst auf die damen-basics-abteilung zu. dabei gehst du an einer gruppe jugendlicher vorbei, die, kaum bist du einige meter entfernt, herzhaft lachen. du bist dir sicher, dass sie wegen dir lachen, du läufst blöd, oder siehst einfach lächerlich aus, vielleicht mögen sie auch einfach deine brille nicht. auf jeden fall bist du dir sicher, dass etwas falsch an dir ist, dass du nicht richtig bist, ganz und gar nicht für die welt hier draußen geeignet. der schweiß steht dir auf der stirn und du schnappst dir ein schwarzes tshirt, egal welches, hauptsache groß genug, um sich darin zu verstecken. du gehst zur kasse, einige leute warten schon, und du stellst dich an. bald steht jemand hinter dir, viel zu nahe für dich, und da dir der schweiß schon auf der stirn steht hast du angst, du könntest nicht mehr gut riechen, und der hinter dir könnte sich ekeln. du fühlst dich beengt, erdrückt, du steigst von einem fuß auf den anderen, weißt nicht, wohin du schaun sollst, starrst einfach auf den boden. endlich bist du dran. die dame lächelt und nimmt dein tshirt, nennt den betrag. in der hektik die du dir machst, klemmt der reißverschluss für dein münzfach, du zerrst daran und spürst, wie dir die hitze ins gesicht steigt. du spürst die blicke der wartenden leute hinter dir, alle genervt von der langen schlange, du hörst den typen direkt hinter dir entnervt seufzen. die verkäuferin lächelt und sagt nett "nur kein stress", und endlich geht das fach auf. schnell zahlst du und drehst dich um, musst dich nun noch an der schlange vorbeischlängeln und dich zum rettenden ausgang begeben, ein weg voll mit berührungen mit menschen, die du nicht kennst, und die dich mit sicherheit unschön und merkwürdig finden....

Dienstag, 16. Oktober 2012

festhalten

noch immer läufst du hinterher, läufst und läufst, ohne je ausser atem zu kommen, ohne nach rechts oder links zu sehen. du läufst und läufst, stur gerade aus, seit jahren nun schon. du läufst und läufst, und merkst nicht, was alles an dir vorbeizieht, wo du überall stehen bleiben könntest, an welch schönen dingen. du läufst und läufst weiter, unaufhaltsam dem nach, was nie wieder so sein wird, wie es mal war. was nie wieder das sein kann, was es mal war. nie wieder. doch du läufst und läufst dieser schönen, vergangenen zeit hinterher. möchtest sie einfangen, um jeden preis wieder zurückhaben. du läufst und läufst und versäumst und versäumst. du läufst, vorbei an deinem leben, stetig deiner vergangenheit hinterher.

Montag, 15. Oktober 2012

oberflächlich

du schreibst und findest gefallen an deinem gegenüber, deinem gegenüber, das du nicht siehst. du schreibst und dein gegenüber findet gefallen, an dir, obwohl dich dein gegenüber nicht sieht. ihr findet gefallen, an dem gestaltlosen gegenüber, figurlos, frisurlos. ihr findet gefallen an dem aus eurem kopf entsprungenen, ausgedachten gegenüber. ihr entdeckt gemeinsamkeiten, und einsamkeiten. hoffnung auf dieser oberflächlichen welt. ihr legt wert auf inneres, sagt ihr, auf kunst und kultur, gedanken und sich fallen lassen. ihr seid wie im rausch, entzückt von dieser außergewöhnlichen sympathie. im rausch der freude, findet ihr immer mehr gefallen, an eurem gegenüber, an diesen buchstaben, die dieser jenige einsam und hypnotisiert auf seiner tastatur drückt, gar nicht weit weg, und doch weit genug. völlig geblendet von den schönen worten, gemeinsamen freuden, merkt ihr es irgendwann. ihr fragt euch, wie euer gegenüber wohl (jetzt) aussehen mag. bist du denn schön? zeig doch ein bild.. sag doch mal... wie siehst du denn aus?

und da war dann die ganze kunst und kultur verloren, das innere plötzlich unwichtig, der rausch vorbei.

Samstag, 13. Oktober 2012

seifenblasen

nur ganz kurz. nur ein bisschen zu fest. nur mit ein bisschen zu wenig vorsicht.

hättest du sie doch nur nicht angefasst!!!

Freitag, 12. Oktober 2012

gestern noch


augen auf und alles ist duster. ist schon morgen oder ist noch nacht? der wecker hat doch geklingelt oder hat dich etwas anderes geweckt...? alles duster. sind denn die augen auf?  du machst die augen fest zu und öffnest sie mühsam, die schweren augenlider, als würde die last der welt darauf liegen... gestern noch wolltest du doch heute voller energie sein. und nur mit den allseits erwarteten positiven gedanken bepackt. du wolltest doch heute endlich einmal so sein, wie du sein solltest. du bist doch jung. jetzt reiß dich doch mal zusammen...! das kann doch nicht so schwierig sein.... alle sagen es dir doch. du hast doch keine last zu tragen sagen sie. jetzt nimm dich mal zusammen und steh auf! und mach was! erreich was. und das am besten schnell. und fehlerlos. du musst das doch können, du bist doch so jung. und voller energie...du weißt ja noch nicht, was probleme sind....


gestern noch war morgen alles anders. doch wenn dann morgen heute ist, dann bin ich mir da nicht mehr so sicher.....

Donnerstag, 11. Oktober 2012

nur noch ein gläschen....

...von diesem lecker sprudelzeugs. nur noch ein kleines. ein schluck. oder zwei. nur noch einmal anstoßen. nur noch einmal nippen. nur noch einmal nachschenken. nur noch einmal. nur ein bisschen. nur ein ganz klein wenig. nur noch einmal.....

Mittwoch, 10. Oktober 2012

i-punkt

manchmal...

...kann ein abgebrochener nagel das pünktchen auf dem i sein.

und dieses kleine süße pünktchen
bringt das fass zum überlaufen

die laune kippt
rechts
links
rechts
links
rechts
links

 oder mitte?


egal wohin, die laune kippt. 

unausweichlich in eine richtung. 
oder eine andere.
jedenfalls in eine solche, die ich nicht mag. und du auch nicht.
niemand.




immer diese laune......