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Montag, 23. Dezember 2013

weihnachtsmarkt

alle leute sind aufgeregt, sie eilen durch die schmalen gassen, die schultern nach oben gezogen und das kinn fest im schal versteckt. schnelle schritte huschen von stand zu stand, überall wird gefeilscht, gelacht, getrunken. hunderte stiefel stehen herum, darin menschen die die schönste zeit des jahres erleben wollen und auch solche, die es möglichst rasch hinter sich bringen möchten. überall stimmengewirr und lichter, düfte und kunstwerke.

manche dinge würde man gerne ein bisschen länger von außen betrachten. einfach auf stop drücken und alles auf sich wirken lassen. die leute beobachten, die Geschichten verstehen. augenblicke erkennen in denen es knistert, in denen sich zwei menschen näher kommen. wild gestikulernde gestalten beobachten, einen streit verfolgen, eine diskussion mithören. kinder sehen, ihre erstaunten augen erkennen, ihre freude fühlen, mit ihren augen sehen.
ja manchmal würde man das alles gerne ein bisschen genauer betrachten. von außen. durch ne scheibe. oder so.

 aber eigentlich gehts einen auch gar nichts an.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

warum ist es so...

...dass sich alle menschen nur für die dinge interessieren, die sie nicht haben können? warum ist es so, dass immer das, was am weitesten entfernt ist und am unerreichbarsten ist, für alle menschen am begehrenswertesten ist?

manchmal scheint es so, als ging es gar nicht um das objekt an sich. sondern nur darum, dass es eben so spannend ist, weil es eben so weit weg ist.

so viele menschen treten in dein leben, manche davon interessieren sich für dich, solange du wenig interesse zeigst.

warum verschwinden diese menschen immer, sobald man sich ihnen zuwendet?
wie soll da jemals was gutes draus werden, wenn es immer in diesem muster abläuft?

soll der sinn einer menschlichen beziehung tatsächlich sein, sich möglichst distanziert zu halten? möglichst geheimnisvoll zu sein und immer ein wenig abstand zu halten? kann es wirklich nur so funktionieren??

am besten du behältst es für dich sobald du jemanden magst. wenn du möglich abweisend bist könnte sich derjenige nämlich in dich verlieben.






Montag, 2. Dezember 2013

schwarz

mir ist es egal, ob du schwarz bist oder weiß. für mich bist du ein bunter haufen aus vielen bunten smarties. ein mix aus vielen verschiedenen gefühlen und gedanken. eine einzigartige mischung aus deinen eigenschaften, deinen talenten, deinen ängsten, deinen emotionen.
mir ist es egal, ob deine zähne schief sind, oder nicht. ob du gerne markenkleidung trägst, oder auf den zauber von second hand stehst.
mir ist es egal, ob du ein sparbuch mit ner million drauf hast, oder ob du jeden monat grad so auskommst.
für mich bist du eine bunte mischung, wie sie schöner nicht sein könnte.

ich wünschte mir nur, alle menschen würden das sehen.
doch für viele bist du einfach nur schwarz.
und diese tatsache allein reicht aus, um dich nicht zu mögen. nicht nur nicht zu mögen, es gibt menschen, die hassen dich dafür.

warum sehen sie nicht, wie wunderbar bunt du bist?


Sonntag, 1. Dezember 2013

tätowiert

es ist mehr als nur merkwürdig an dingen festzuhalten, an die sich der andere gar nicht mehr erinnert.
es ist dumm zu glauben, man könnte vergangenes irgendwie wieder zurückholen.
es ist naiv zu denken, dem anderen ginge es genauso.
es ist kindisch zu denken, es wäre die wahre liebe gewesen.
es ist bemitleidenswert täglich an etwas zu denken das jahre zurückliegt.

wie schön wäre es, diese erinnerungen wegradieren zu können.


Montag, 25. November 2013

immer suchen alle nach aufmerksamkeit.

immer sagen alle wie schwer sie es doch haben. und wie stark sie doch sind. weil sie ja nie etwas sagen. nie jammern. nur halt jetzt.

immer sind alle so unglaublich stark obwohl es ihnen ja eigentlich so schlecht geht. obwohl sie es ja alle so unglaublich schwer haben. viel schwerer als du. 

immer suchen alle nach aufmerksamkeit.

und niemand kann sie geben, da jeder danach sucht.

und je weniger man etwas findet, umso verbissener sucht man danach.

und so leben wir dahin in einer welt in der es alle so unglaublich schwer haben und es niemals leichter werden wird.




Mittwoch, 20. November 2013

ego(ist).

es scheint, als wärst du dir selbst ziemlich nahe.
es scheint, als wärst du für dich selbst dein einziger mittelpunkt.
es macht den anschein, als würdest du dich nur für dich interessieren.

du bist dir selbst so unglaublich nahe, dass du gar nicht weißt wie es ist, jemand anderen zu lieben.

niemals wirst du jemanden auch nur ansatzweise so lieben wie du dich selbst liebst.



Donnerstag, 7. November 2013

verstehen

irgendwie kann ich am wenigsten verstehen wenn ich am besten höre.

es ist ganz still. würde der wasserhahn tropfen, würde man es laut hören, ja man hätte sogar das gefühl, es wäre ein klopfen.

wer möchte da rein?

ich hör dir ganz genau zu, doch ich verstehe dich nicht.

es ist so still.

du redest so viel, und doch sagst du nichts.

Sonntag, 3. November 2013

unten

immer wenn du denkst jetzt geht es bergauf, jetzt geht es endlich weiter, mit mir, und mit dem leben, ja genau dann kommt es ganz anders. kurz war es schon fast schön, so gar nicht mehr hässlich, ja vielleicht sogar schon ein bisschen schön. nur kurz. damit du weißt, wie gut es sich anfühlen könnte. dass es auch höhen geben könnte. damit du weißt, wie es sich anfühlt, morgens aufszustehen ohne zu denken "schon wieder ein tag den ich irgendwie über mich ergehen lassen muss..".
ja ganz kurz war das echt schon fast ein bisschen toll. also nicht alles war toll. nur es gab plötzlich schon ein paar ganz nette dinge. du hattest wieder ein bisschen energie, wieder ein bisschen leben. ja genau, kurz hast du das leben gespürt, wie es eigentlich sein sollte.
ja und schon kurz danach, viel zu kurz danach, war alles wieder wie zuvor.
nein. so ist es nicht. es ist nicht wie zuvor. es ist noch hässlicher. weil du ja weißt, wie schön es sich anfühlen könnte, zu leben.


Donnerstag, 31. Oktober 2013

es zählt nur was du bist.
was du darstellst.
wie viel du hast.
was du alles kannst.

es zählt nur was du bist.

wer du bist, ist egal.
was du fühlst spielt keine rolle.

du musst nur möglichst perfekt sein. eine recht schöne fassade haben.
was dahinter alles abbröckelt, das möchte niemand wissen.

Samstag, 19. Oktober 2013

zeit

warum vergeht mit der zeit auch so viel anderes?

die zeit vergeht... rinnt dir durch die finger....du möchtest so vieles machen, so vieles schaffen, aber du machst nichts.

die zeit läuft... du versuchst ihr entgegen zu laufen, doch sie läuft dir davon.

so vieles wolltest du. so vieles erleben, so vieles wissen, so vieles versuchen, einfach ausprobieren.
so vieles wolltest du erreichen, schaffen, ändern.

die zeit läuft dir davon.
und mit der zeit auch die freunde.

du stöberst in deinem laptop in deinen alten emails. es ist, als würdest du in den mails einer fremden stöbern. warst das mal du? so unkompliziert? so beliebt?
wohin sind die freunde, die damals noch da waren?
warum sind sie nicht mit dir gegangen?

die zeit läuft, die uhr tickt. schon lang. viel zu lang. und irgendwann warst du dann plötzlich allein.

Freitag, 18. Oktober 2013

unverbindlich

es war nur ein bisschen zeitvertreib.. 2 personen an einem ort, die sich sympathisch finden... 2 menschen die die nacht miteinander verbringen...2 menschen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

unverbindlich. ohne weitere pläne oder erwartungen.
sie wusste das. sie war sich dessen bewusst, und es war gut so.

sie hat es genossen. mit dir. deine nähe, deine energie, deine lebenslust. deine art, alles locker zu sehen, so unkompliziert zu denken, so offen und interessiert zu sein.
sie hat sie genossen, deine berührungen, deine worte, deine annäherungen.
 du hast die ganze zeit ihre nähe gesucht. du hast gefragt und erzählt. du hast dich interessiert und wolltest verstehen. du hast auf sie geachtet und sie nicht aus den augen gelassen.
 sie hat das alles gespürt. deine wärme. sie war fasziniert von dir. deiner aufmerksamkeit.
du hast sie angesteckt, mit deiner lebensfreude, deiner unkomplizierten art, deiner offenheit.
du hast ihr gesagt dass sie schön ist. auf ihre art wunderschön. und sie hat es geglaubt. zum ersten mal.

doch es war nur ein bisschen unverbindlicher spaß. das weiß sie. das ist in ordnung so. sie hatte nicht mehr erwartet. und deshalb ist es gut so, wie es ist. eine schöne erinnerung, die sie für immer behalten kann.

doch du meldest dich. du möchtest sie wiedersehen. "bitte bitte, komm vorbei", schreibst du. "egal wann, aber bitte komm".
Sie ist irritiert. sie hatte das doch schon abgeschlossen. sie wollte doch nichts erwarten. um nicht schon wieder enttäuscht zu werden. aber was würde gegen noch ein treffen sprechen..wenn er doch die initiative ergreift...
nach langem überlegen sagt sie zu. du strahlst sie an und nimmst sie fest in den arm, als ihr euch wiederseht. du kochst für sie, machst komplimente, interessierst dich für sie und ihr leben. ihr lacht, fühlt und genießt.
die art, wie du sie ansiehst. wie du sie anlächelst, wie du guckst, bevor du ihr näherkommst, bevor deine lippen ihre lippen berühren.

ihr fällt es schwer, sich von dir zu trennen. sie hat es zu sehr genossen, es war zu schön, um es jetzt nur noch als erinnerung zu behalten. du sagst wieder, dass du sie wiedersehen möchtest. noch bevor sie zu hause ankommt hast du ihr schon eine nachricht geschrieben. wie schön es doch war. und wieder: dass du sie wiedersehen möchtest.

so oft hat sie so viel erwartet und nichts ist passiert. und jetzt? sie wollte es bei einer schönen erinnerung belassen.. doch es kam ganz anders. jetzt ist es zu spät. jetzt war es zu viel. und zu schön. und zu sehr voll mit gefühlen.

du rufst sie an, schon am darauf folgenden tag. und du fragst, ob es ihr gut geht. du sagst, du wolltest nur hören, dass alles in ordnung ist. und du sagst wieder, dass du sie wiedersehen willst. in ner woche...oder so.

sie weiß nicht mehr wohin mit ihren gefühlen. sie hatte nichts erwartet und jetzt kam so viel. und es fühlt sich so gut an. so richtig.

und genau dann, ja genau dann ist es vorbei.
du bist verschwunden. du hast es vergessen oder etwas anderes gefunden. sie weiß es nicht. aber eins weiß sie: du bist weg.


sie hört nichts mehr von dir.
warum?
sie versteht es nicht.
nein.
sie versteht es einfach nicht.
wozu dann das ganze??

wir hätten es doch einfach bei der erinnerung belassen können.


nein, ich verstehe es wirklich nicht!!!!

Sonntag, 13. Oktober 2013

durchzug


ganz schön aufregend bist du. mit deiner art. und dem was du tust. ja, vor allem mit dem was du tust. du machst aus luft und wasser und ein bisschen pustefix tolle dinge. du kannst das gut. nicht nur hier. sondern auch dort und ganz wo anders. vor allem auch gerne ganz weit fort.

ganz schön faszinierend bist du. du mit deiner leichtigkeit. so unkompliziert. so einfach. du brauchst nicht viel, doch du hast so viel mehr. jeder fragt dich, wie du das machst. keiner glaubt, dass das alles so funktioniert. so lange schon. einfach machen, was einem spaß macht. die welt dabei sehen, so viele leute berühren. wo wir doch alle jeden morgen zur arbeit gehen. oder jeden abend. auf jeden fall immer. du aber nicht.

ganz schön unglaublich, wie das alles geht. ganz schön verwirrend, was du mit manchen menschen machst. auch mit mir.

ganz schön irritierend, wenn man daran denkt, mit wie vielen leuten du das wohl machst. ganz schön merkwürdig, dieses gefühl.

du gehst. aber die anderen bleiben immer alleine zurück.

was suchst du? wohin willst du wirklich?

und warum nimmst du mich nicht mit?


ich sitze im zug und ziehe den reißverschluss meiner jacke ganz nach oben. bis ans kinn.
es zieht.
kann bitte mal jemand die türen schließen?

Dienstag, 23. Juli 2013

ein anruf

sie starrt auf ihr handydisplay, auf dem deine nummer steht. "wählen" steht da. nur einmal kurz antippen, dann würde dein handy klingeln. doch was ist, wenn du nicht abhebst? oder was ist, wenn du sie wegdrückst, einfach auf "abweisen" klickst? wäre das dann eine antwort auf all die fragen, zu denen du nie etwas sagst? soll sie wählen, oder soll sie nicht? würde es nicht weniger schmerzen, es nicht zu tun? "er wird nicht abheben.." denkt sie.. also drückt sie auf "wählen" und hält ihr handy ans ohr. eine gefühlte ewigkeit vergeht bis das erst "tuut" ertönt. laut hallt der ton in ihrem ohr. das herz schlägt ihr bis zum hals, die augen hat sie fest zugekniffen. "tuuuut"... und dann hebst du ab. sie reißt die augen auf als sie deine stimme hört. du meldest dich mit dem nachnamen, da du keine ahnung hast, wer anruft. sie hört deine stimme in ihrem ohr, klar und laut, und die ganze sehnsucht bricht endlich aus ihr heraus. sie hat keine ahnung, was sie sagen soll.. "hallo... ich bin´s.." sagt sie leise in ihr fest ans ohr gepresstes handy. ein entnervtes seufzen am anderen ende. ein gähnen. "danke fürs aufwecken", sagst du. eine träne läuft ihr langsam über die wange, eine träne voll sehnsucht, sehnsucht nach dir, deiner stimme, deiner nähe. eine träne voll schmerz, leid, die deine worte anrichten. "ja wenn du doch nie was sagst... da muss ich halt einfach mal anrufen wenn von dir nichts kommt", sagt sie. du gähnst. es raschelt, scheinbar streckst du dich. du sagst nichts. ob er wohl alleine im bett liegt.., fragt sie sich. ob da wohl jemand bei ihm ist... eifersucht flammt in ihr hoch, die tränen laufen über ihr gesicht, ja nicht schluchzen, denkt sie. doch sie lässt sich nichts anmerken. "meldest du dich mal?", fragt sie. ein angenervtes seufzen am anderen ende, wieder ein gähnen, und in ihr nur schmerz. "ja mach ich", sagt er, und sie weiß genau, dass es nicht so sein wird. er sagt noch einmal "danke fürs aufwecken".. und sie sagt nichts... und er legt auf. einfach so. eine minute und 42 sekunden gähnen, seufzen und keine antworten. nur wieder schmerz und enttäuschung, da wo gerade noch ein funke hoffnung war.

und doch war es so schön, kurz seine stimme zu hören.

Freitag, 19. Juli 2013

weißt du,

du hättest halt nur mal etwas dazu sagen müssen. du hättest doch einfach mal sagen können, was du darüber denkst, was in dir vorgeht, was du fühlst. du hättest doch ganz einfach sagen können, wie du zu dem ganzen stehst. du hättest mir doch einfach verraten können, woran ich bin. du hättest mir doch einfach sagen können, was du möchtest. du hättest doch einfach mal etwas dazu sagen können. für dich so einfach, doch für mich wäre es so viel gewesen. aber du sagst nichts dazu. wie immer. gar nichts.

und ich weiß wie immer nicht, woran ich bin.

nein. eigentlich weiß ich es ganz genau. ich weiß sehr wohl, wie egal ich dir sein muss. doch ich werde es so lange nicht glauben, bis du mir endlich in die augen siehst und mir genau das sagst.

Samstag, 11. Mai 2013

geburtstag.

das schönste an dem eigenen geburtstag und an den paar tagen danach ist, dass die leute einem "nett" darauf hinweisen, dass man alt wird. "alles gute alte schachtel", "18 bist auch nicht mehr", "jetzt wirst auch schon alt". ja ja. genau das möchte frau hören. genau das möchte genau diese frau hören, die immer schon früh kinder haben wollte, und eine familie. die jung mama sein wollte, mit 22 oder 23, die große pläne hatte und an eine glücklich zukunft mit diesem einen mann glaubte. genau das möchte eine frau hören, die sitzen gelassen wird für 5 oder gar 6 jahre jüngere mädchen. ja ja. 18 müsste frau sein. und das für immer. verdammt nochmal wie soll das gehen??????

Freitag, 19. April 2013

hässlich.

den ganzen tag denkt sie nur an dich. egal was sie sieht, egal was sie tut, egal was passiert, ihre gedanken sind bei dir. es gibt keinen abend an dem sie im bett liegt und nicht an dich denken muss. es gibt keinen tag, an dem sie sich nicht nach einer berührung von dir sehnt. jeden tag wünscht sie sich aufs neue so sehr, dich einfach nur zu sehen. dich in ihrer nähe zu haben. dich für sich zu haben. jeden tag. ist das nicht schön? nur eins fehlt. du. du siehst es nicht. oder willst es nicht sehen. oder schätzt es nicht. und deshalb ist auch nicht schön. nein, nicht nur nicht schön, es ist alles andere als schön. es ist hässlich. so gott verdammt hässlich.


Dienstag, 5. März 2013

freundin

nach so langer zeit schaust du wiedermal bei mir vorbei. ich bin leicht nervös, da wir uns doch so lange nicht gesehen haben. ich öffne die tür und wir umarmen uns und ich merke, wie sehr ich dich doch vermisst habe. hübsch siehst du aus. du hängst deinen mantel an die garderobe und ziehst deine schuhe aus. jetzt nur noch rauf ins zimmer und an den tisch setzen. was magst du trinken? tee. tee ist gut. etwas unbeholfen sag ich dir, du sollst inzwischen auf dem sofa platznehmen. ich gehe schnell hinunter und bereite den tee vor. irgendwie bin ich total aufgeregt. irgendwie fühlt es sich so komisch an... ich komme hinauf und setz mich zu dir und stelle deinen früchtetee und meinen kräutertee auf dem tisch ab. und da ist sie schon. die stille. keiner weiß, was er sagen soll. dann fragst du, was sich so tut. ich sage "nicht viel, und bei dir" und du sagst das gleiche. hm. es fühlt sich alles so merkwürdig an. wir sind doch so gute freunde. oder waren wir es mal? zu lange haben wir uns nicht gesehen... wir hatten mal so viel spaß. wir haben uns die nächte um die ohren geschlagen oder wir haben einfach nur rumgesessen und geplaudert. ich habe dich angerufen, wenn mir zum heulen war. und du warst für mich da. du hast mich angerufen, wenn du wiedermal abstand von allem brauchtest. und jetzt? hat dieses bisschen tote zeit das alles kaputt gemacht? ich sehe dich an und niemand sagt etwas und ich merke, wie dir auch schon unwohl wird und du nach worten suchst. ich spüre, wie mir beinahe die tränen kommen, reiße mich aber noch schnell zusammen. ob dir das auch so weh tut?
irgendwie bringen wir dann die 2 stunden zu ende. reden ein bisschen über oberflächliche dinge, sagen, dass es schön war, uns wieder zu sehen. doch niemand sagt "bis bald". du ziehst wieder deinen mantel und deine schuhe an, wir umarmen uns kurz und ich lasse dich bei dir tür hinaus. ich schließe die tür, lehn mich dagegen und hör dich die autotür schließen und wegfahren. ich blicke auf den leeren garderobenhaken und kann die tränen nicht mehr unterdrücken. wie schade, dich verloren zu haben.....


Sonntag, 10. Februar 2013

geräusche

schon wieder ist alles so laut. überall geräusche, überall bewegung, überall laut. sie fühlt die unruhe schnell in sich aufsteigen. sie will nichts hören, nichts sehen, sie will einfach stille. hektisch dreht sie den fernseher ab und setzt sich an den tisch. der wasserhahn tropft. tropf - tropf - tropf - tropf - tropf. "alles ist gut. ganz ruhig... alles ist gut", sagt sie zu sich selbst. doch das tropfen wird immer lauter, in ihrem kopf scheint das tropfen so laut, als würde jemand mit einem hammer neben ihr einschlagen. sie kann das geräusch nicht mehr ertragen. sie steht auf und geht im zimmer auf und ab, in der hoffnung, endlich ein wenig runterzukommen. sie geht ins bad und lässt die badewanne volllaufen. schon wieder alles viel zu laut. es kommt ihr wie eine ewigkeit vor, bis die wanne endlich voll ist und sie das wasser abstellen kann. ein paar mal tropft der wasserhahn noch, dann herrscht endlich stille. sie zieht sich aus und steigt in das viel zu heiße badewasser. sie schafft es nicht, ein wenig kaltes wasser nachlaufen zu lassen. sie beißt die zähne zusammen und lässt sich mit schmerzverzerrtem gesicht in das heiße wasser sinken. ein paar sekunden, dann lässt der schmerz langsam nach. sie schließt die augen, um endlich zu entspannen. sie fühlt das wasser an ihrer haut, die einzige berührung, die sie seit schon viel zu langer zeit an ihrem körper spürt. sie schließt die augen und taucht den kopf unter, hört die stille unter wasser, die dumpfe stille. "hier könnte ich bleiben, das könnte ich ertragen...." denkt sie.

Montag, 4. Februar 2013

ballast

mit leiser musik im ohr geht sie durch die gassen. der regen tropft von den dachrinnen und von ihrer kapuze. es ist dunkel, kaum jemand ist unterwegs. ein paar gestalten drehen mit ihren hunden die letzte abendliche runde. in den meisten häusern brennt licht. sie starrt an dem großen wohngebäude hinauf. was da wohl gerade passiert, hinter all den fenstern? wer ist alleine, und wer zusammen? wer ist glücklich, und wo ist streit? wo wird neues geschaffen, wo geht bestehendes dahin? sie erschrickt, als plötzlich die tür aufgeht. der bewegungsmelder bringt licht ins dunkel und sie beobachtet den jungen mann, der den müll hinunterbringt. er geht an ihr vorbei und ihre blicke treffen sich kurz. warum er wohl so traurig aussieht, fragt sie sich. so erschöft. so resigniert. was er wohl alles mit sich herumschleppt... es knallt laut und reißt sie aus ihren gedanken, als der deckel des mistkübels zufällt. der junge mann schleppt sich langsamen schrittes wieder zur eingangstür. zurück in das gebäude mit denen vielen fenstern, den vielen gesichtern und geschichten, gefühlen und gedanken, alle auf einem fleck. er trägt sein päckchen wieder hinauf, genauso, wie sie ihres wieder nach hause schleppen wird.

Dienstag, 29. Januar 2013

farblos

es war für sie immer so einfach zu lächeln. auch später noch, als ihr gar nicht mehr danach war. jeder fragt wie´s ihr geht, doch niemand will es wirklich wissen. und selbst wenn es jemanden wirklich interessieren sollte, würde dieser jemand es nicht verstehen. das warum nicht verstehen. warum es ihr nicht gut geht. wie denn auch. sie weiß es doch selbst nicht. aber sie weiß, dass sie nicht mehr kann. sie weiß, dass sie es nicht nochmal schaffen wird, morgens aufzustehen. ein neuer tag voller farblosigkeit. ja, das schlimmste ist der morgen. die aussicht auf diesen endlos langen, grauen tag.....

Sonntag, 13. Januar 2013

irgendwann

...wird alles gut. irgendwann wachst du auf und du wirst dich darüber freuen. irgendwann.


Mittwoch, 2. Januar 2013

sms

das klare dingens im glas sprudelt vor sich hin. sie starrt auf ihr handy und wartet, dass etwas passiert. fast mitternacht. sie klammert sich an die letzte möglichkeit, die letzte hoffnung, ein strohhalm, wenn überhaupt. wenn nicht jetzt, dann nie. wenn nicht heute, dann nie. wochenlang warten, wochenlang tee trinken. oder waren es gar schon monate? sie weiß es nicht. es kommt ihr vor, als würde sie schon immer warten. warten, auf das glück. warten, auf einen menschen. warten, auf eine antwort. warten. dann ist es soweit, alle jubeln, überall lichter, alle umarmen sich. doch sie jubelt nicht. sie steht da und starrt auf ihr handy und flüstert "bitte. komm schon. bitte. nun komm schon..". und es passiert nichts. auch heute nicht. warum auch. ist davor doch auch nie etwas passiert.